Praia de Bodeira

Praia de Bodeira

7. April 2019

Dieser Sonntag startet mit Regen und es macht momentan nicht den Eindruck, als würde sich das Wetter heute noch bessern. Es ist ungemütliches Schmuddelwetter. Bewölkter Himmel, keine Sonne und gerade mal 16 Grad. Ich stehe noch immer am Praia da Bordeira und das Team BonnyMobil hat ihre 2. Nacht hier gut überstanden.

Irgendwie hat sich der Platz hier trotz des miesen Wetters gut gefüllt. Einige von den den Hieppies, die vor drei Tagen noch am Praia de Barranco standen, hat es ebenfalls hier hin verschlagen. Einer von denen ist Stefan, der scheinbar aus England kommt und irgendwie, irgendwann auf einem falschen Joint hängen geblieben ist. Er bringt kaum einen vollständigen Satz zustande, aber scheint ganz OK zu sein… findet jedenfalls Ron, der gerade mit denen abhängt.

Katharina wird sich heute hier verabschieden. Sie hat für eine Woche einen Surfkurs gebucht und fährt heute ins Camp. Irgendwie dachte ich, das aus Ron und Katharina etwas werden könnte, aber ich bin mir da nicht mehr so sicher. Die Beiden passen zueinander und ich hätte mich gefreut.

Mein gestriger Blues ist nicht mehr so heftig, aber die richtig Gute Laune der vergangenen Wochen will sich auch noch nicht so einstellen. Mag am Wetter liegen. Ich hoffe ja sehr, das sich das in den nächsten Tagen wieder bessert. Das Wetter und meine Stimmung.

Im Moment warte ich auf die Hörnchen Familie. Die stehen noch einige Km hinter mir. Ich habe mir überlegt, das es vielleicht Sinn macht, einige Zeit mit ihnen zusammen zu fahren. Wir haben eh die gleiche Richtung. Aber wann die hier eintreffen steht noch in den Sternen. Der Gedanke war auch da, wieder zurück zu fahren, und sie in ihrer Bucht zu besuchen. Aber irgendwie bin ich heute nicht in der Lage, große Entscheidungen zu treffen.

Meine gestrige Idee, Rosinante zu starten, Bonny in die BonnyKutsche zu packen und eine Radtour zu unternehmen, ist wohl auch erst einmal auf Eis gelegt. Aber nur aufgeschoben. Sobald das Wetter es hergibt, möchte ich diese Ecke schon noch mal erkunden. Bis jetzt sind wir ja nur gelaufen, aber hier gibt es noch einiges zu sehen. Auch das Dorf Carrapateira würde ich mir gerne anschauen und vielleicht auch mal einen Euro für einen Kaffee opfern.

Finanziell schaut es nämlich nicht gerade rosig aus. Nachdem die Bank ja die Autoversicherungen abgezogen hat, hab ich Girokontotechnisch leider nun gar keinen Spielraum mehr. So etwa 120 Euro hab ich noch in Bar und eben meine Notfallkarte. Aber da will ich wirklich nicht dran. Nur im absoluten Notfall. Bis der Rubel wieder rollt, dauert es noch 3 Wochen. Aber es ist natürlich auch eine Herausforderung. Solange ich hier stehe, brauche ich kein Geld. Das ist mal klar. Und ich habe beschlossen, für Stellplätze nichts mehr auszugeben. Also bleibt Diesel, Essen und Zigaretten. Und eben Duschen und Entsorgen. Somit müsste ich eigentlich mit den 120 Euro über den Monat kommen. Lebensmittel und Hundefutter hab ich eh noch ausreichend. Und der Tank ist auch noch fast halb voll. Also alles gut. Über so etwas brauche ich mir keine Gedanken zu machen.

Mittlerweile ist es Abend geworden, aber eine Entscheidung, wie es nun weiter gehen wird, habe ich noch immer nicht getroffen. Ron will morgen weiterfahren. Er sucht eine Dusche und wird in den Ort fahren, wo Katharina ihren Surfkurs macht. Danach weiß er auch nicht, wohin.

Die Hörnchenfamilie befindet sich in Lagos, etwa 1.5 Stunden von hier. OK. Lagos kenne ich noch nicht. Da bin ich einfach durch gefahren. Ist für meinen Geschmack auch ein bisschen zu groß, obwohl es auch sehr Geschichtsträchtig ist. Von dort sind die Seefahrer vor 300 Jahren zu neuen Ufern aufgebrochen.

Theoretisch müsste ich weiter fahren, wenn ich noch irgendwann einmal wieder in Deutschland ankommen will. Aber das würde heißen…Wieder allein… Nach so vielen Tagen in Gesellschaft ist das schon recht schade.

Wenn ich auf dieser Reise etwas gelernt habe…. niemals Pläne machen, die länger als 24 Stunden in der Zukunft liegen. Ergo wird das Team BonnyMobil den heutigen Tag vorbei ziehen lassen und morgen schauen, wie es weiter geht.

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