Die letzten Tage des Jahres auf der Finca Costa Calida

Die letzten Tage des Jahres auf der Finca Costa Calida

  1. Dezember 2020

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Die letzten Tage eines faszinierenden 2020 sind angebrochen. Am Anfang dieses Jahres hätte niemand damit gerechnet, was da auf uns zukommt.

Ich kann mich noch sehr gut an das letzte Weihnachtsfest, die Tage zwischen den Jahren und an den Silvestertag erinnern. Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. Diese Jahr ist im Eiltempo vergangen und hat so viel Neues, Spannendens und Wunderbares für das Team BonnyMobil gebracht. Aber auch Tränen, Sorgen und Angst waren dabei.

Heute vor einem Jahr bin ich an meinem Lieblingsstrand Playa Carolina in Aguilas gelandet. Was wäre gewesen, wenn ich dort nicht alte Bekannte getroffen hätte? Ich wäre vermutlich nur ein paar Tage dort geblieben und weiter gefahren. Aber das Schicksal wollte es anders.

So bin ich ein über den anderen Tag in Aguilas an den Stränden der Cuatro Calas geblieben. Die Wochen vergingen. Es war eine richtig schöne, entspannte Zeit mit viel Freude und Lachen. Ich habe diese Monate dort sehr genossen. Ich lernte wunderbare Menschen kennen und hatte spannende Gespräche und Begegnungen. Das Bedürfnis, weiter zu fahren schwand von Woche zu Woche. Ich wusste ja, das ich mich nach meinem Geburtstag Ende März sowieso langsam auf den Weg Richtung Deutschland machen musste. Aber dann kam alles anders. Etwas trat in unser aller Leben, das niemand von uns einschätzen konnte. Wir waren mitten in einer Pandemie und tausende von Kilometern entfernt von unserer Heimat.

Im ersten Moment war der Gedanke da, ganz schnell zurück nach Deutschland zu fahren. So wie es fast alle Überwinterer taten. Aber mein Bauchgefühl sagte mir etwas anderes. Mein Gefühl sagte, es sei ein großer Fehler die Rückreise anzutreten. Ich ahnte, das dieser Virus kein Spaß ist und das es viel gefährlicher ist, als wir es zu diesem Zeitpunkt vermuteten.

Die Entscheidung zu treffen, in Spanien zu bleiben, war eine Sache. Die Voraussetzungen dafür eine Andere. Immer öfter und massiver wurden wir, die wir noch am Strand standen, von der Polizei besucht, und gebeten zu gehen. Immer schlimmere Nachrichten erreichten uns. Und auch Horrormeldungen von geschlossenen Grenzen, gestrandeten Campern und Notunterkünften, in die Reisende gesteckt wurden. Jeden Tag der verging, überdachte ich meine Situation neu. Das sich das Team BonnyMobil auch auf den Weg machte, war keine Option. Das wir aber unbehelligt am Strand bleiben konnten, ebenfalls nicht. Da ich ja im Laufe der letzten Reisen schon viele Kontakte geknüpft hatte, fragte ich um Hilfe. Aber niemand konnte und durfte mich aufnehmen. Die Kontrollen waren extrem und all meine Kontakte hatten Angst. Doch Dank einer wunderbaren Frau fand ich dann Anfang April den Weg zur Finca Costa Calida. Hier wurde dem Team BonnyMobil Asyl gewährt und zum ersten Mal seit Wochen fühlte ich mich wieder sicher.

Das Team BonnyMobil wurde hier so liebevoll empfangen, das wir uns vom ersten Augenblick wohl fühlten. Auch andere Camper haben hier Asyl gefunden und so entwickelte sich eine Gemeinschaft, die uns zum Teil die Pandemie vor den Fincatoren vergessen ließ.

Nachdem sich die Lage wieder ein bisschen beruhigt hatte, verließen alle anderen Camper die Finca wieder. Das Team BonnyMobil ist geblieben und so das Universum es will, werden wir hier auch noch lange bleiben!

Bis heute habe ich die Entscheidung nicht bereut und bin mehr als Dankbar, hier aufgenommen worden zu sein. Ich habe hier eine neue Heimat und eine neue Aufgabe gefunden und fühle mich richtig wohl.

Das Schicksal hat es wirklich gut mit dem Team BonnyMobil gemeint. Ich habe hier neue Freunde gefunden und mir den Traum vom Leben im Süden erfüllt. Natürlich gibt es noch den einen oder anderen Wunsch. Aber wenn das Schicksal es will, werden die sich hier auf der Finca auch erfüllen.

Wir werden noch lange mit dem CoronaVirus leben müssen und ob unser aller Leben jemals wieder so wird, wie es früher war…. ich weiß es nicht. Aber ich kann sagen, das Team BonnyMobil hat trotz allem Leid ganz viel Glück gehabt.

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