Noch mal Glück gehabt…. Hätte schlimmer kommen können!

Noch mal Glück gehabt…. Hätte schlimmer kommen können!

Lange Zeit hatte ich keine Kraft und auch nicht den Willen, um hier wieder mal etwas zu schreiben.

Irgendwie standen die ersten Monate hier in unserer Wahlheimat unter keinem guten Stern. Am 2. Oktober 2023 sind wir an einem unserer Lieblingsstrände in Aguilas angekommen und haben auch gleich unsere Camperbekannten Dagmar und Lola getroffen.

Wie waren noch nicht ganz da, machte meine Solarbatterie schlapp. Schon auf dem Weg hier hin bemerkte ich, das die Batterie schwächelt. Da ich ja noch immer unter einer Schlafapnoe leide und Nachts auf meine Atemunterstützung angewiesen bin, war es wirklich wichtig, möglichst schnell eine Neue Batterie zu bekommen. Eine Batterie zu bestellen hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen. Also fragte ich unseren Mann für Alle Fälle… Eduardo. Nachdem ich ihm die Wichtigkeit dieses Falles schilderte, kam er auch direkt mit einer neuen Batterie an unseren Strand. Nun habe ich wieder eine AMG Batterie. Allerdings hätte ich zu dem Preis, den ich zahlen musste, in Deutschland eine Lithium Batterie bekommen… Aber gut. Ich war froh, das mir so schnell geholfen wurde.

Eduardo bot mir an, auch eine Verbindung zur Starterbatterie zu legen, um nicht nur auf die Sonne angewiesen zu sein, sondern auch während der Fahrt die Aufbaubatterie laden zu können. Tatsächlich eine gute und sinnvolle Idee, die allerdings auch wieder ein bisschen Geld kostete.

Unser erster Ausflug galt dann meinem Hundemädchen. Zum einen musste sie dringend zum Friseur und zum zweiten stand auch wieder mal die Blutuntersuchung an. Gute Nachrichten hören sich anders an. Die Nierenwerte haben sich minimal verbessert, aber dafür sind die Leberwerte um einiges schlechter geworden. Klar…. Proteinarme Ernährung bedeutet mehr Fett im Futter.. von irgendwo müssen die benötigten Kalorien ja herkommen. Das bedeutet aber auch zwangsläufig schlechte Leberwerte…. ein Teufelskreis. Bonny bekommt nun zusätzlich 2 Nahrungsergänzungsmitte. Eines um die Nierenfunktion zu stärken und eines um die Leber zu entlasten. In 4 Wochen schauen wir dann, ob die Tabletten anschlagen.

Was mich tatsächlich überrascht hat, sind die Preisunterschiede zwischen meinem deutschen Tierarzt und der spanischen Tierklinik. Obwohl wir hier in einer der teuersten Tierklinik in der Umgebung sind, ist es trotzdem im Gegensatz zu Deutschland wirklich günstig. Auch ein Grund um hier zu sein,

Der Tierarztbesuch 4 Wochen später war dann auch sehr erfolgreich, Alle Werte haben sich nicht verschlechtert. Das sind Nachrichten, die mich ausgesprochen Glücklich machen.

Ein paar Wochen war es dann an unserem Lost Place auch ausgesprochen ruhig und entspannt. Wir haben liebe Menschen getroffen, haben unsere Tage mit Lesen und Handarbeiten gefüllt und hatten eine schöne Zeit.

Anfang Dezember bemerkte ich dann, das es Bonny so gar nicht gut geht. Sie war apathisch, wollte weder Fressen noch saufen und selbst mit Leckerchen konnte ich sie nicht locken. Angsterfüllt bin ich sofort mit ihr zur Tierklinik nach Lorca. Scheinbar war es eine heftige Magenentzündung. Sie bekam Antibiotika und Schmerzmittel sowie einen Magenschutz.

Bonny ging es nach etwa 10 Tagen wieder gut… Aber dann ….einige Tage nachdem Bonny krank war erwischte es mich. Und zwar richtig heftig. Es fing tatsächlich ganz harmlos an. Zuerst dachte ich, das es sich um eine leichte Magenverstimmung handelte. Aber von Tag zu Tag ging es mir schlechter. Ich wurde völlig kraftlos, hatte heftige Schmerzen, konnte weder Essen noch trinken und wurde …. Gelb….. Gallenblasenentzündung. Nach kurzer Zeit ging nichts mehr. 5 Minuten auf der Bettkante sitzen, war das höchste der Gefühle. Ich konnte mich kaum noch um Bonny kümmern. Spaziergänge waren nicht möglich, da ich es kaum 5 Meter weit schaffte. Gott sei Dank war ich hier am Lost Place nicht alleine. Dagmar, meine Nachbarin, ging hin und wieder ein paar Schritte mit Bonny. Leider konnte ich Bonny ja nicht mehr frei laufen lassen, da sie aufgrund der Eiweißarmen Ernährung ja einen Mangel hat und somit alles vom Boden frisst, was sie findet. Einen Fressschutz, den ich ihr gehäkelt habe, fummelt sie sich ab. Meine Angst, das sie irgendetwas frisst, was sie vergiften könnte, war und ist so groß, das ich sie nicht mehr ohne Leine laufen lasse.

Ich glaubte, das ich hier sterben würde. Als ehemalige Pflegefachkraft kenne ich natürlich die Risiken einer nicht behandelten Gallenblasenentzündung. Meine größte sorge und Angst galt allerdings Bonny. Was sollte aus ihr werden, wenn ich ins Krankenhaus muss oder wenn ich hier im BonnyMobil sterbe. Mir war klar, das ich dringend Antibiotika brauchte. Aber um in das nächstgelegene Centro de Salut zu fahren, war ich wirklich zu schwach. Ich wollte auch niemanden zur Last fallen, aber ich musste etwas tun. Ein Bekannter, der ebenfalls ganz in der Nähe steht ist mit einem Wohnwagen und somit auch mit einem PKW hier. Schweren Herzens fragte ich ihn, ob er mich wohl nach Aguilas zum Ärztezentrum fahren würde. Das machte er natürlich auch. Dort bekam ich dann einige Spritzen und ein Rezept für Schmerzmittel und Antibiotika. Der diensthabende Arzt legte mir nah, das es besser wäre, wenn ich sofort nach Lorca ins Rafael Mendes Krankenhaus fahren würde. Zum einen um weitere Untersuchungen zu machen und zum anderen um gegebenenfalls die Galle zu entfernen. Das ging natürlich nicht, da ich niemanden Bonny anvertrauen konnte. Alle netten Menschen hier haben selber Hunde, um die sie sich kümmern müssen und Bonny und ich waren ja noch nie getrennt. Hinzu kommt, das meine Mausi ja selber nicht fit ist und auch Pflege braucht.

Also musste ich die Situation und meine Gesundheit alleine wieder in den Griff bekommen. Ich setzte all meine Hoffnungen auf die Antibiotika. Ich habe viel geschlafen …. Gott sei Dank schläft meine Mausi ja auch fast 20 Stunden täglich… und alles in meinem Tempo erledigt. Ich habe versucht, zu trinken und wenigstens täglich Banane und Haferflocken zu essen. Ich bin mit Bonny soweit es ging gelaufen. Immer nur einige Meter, aber Bonny spürte, das mehr nicht ging und hat brav ihr Geschäft gemacht. Nach fast 7 Wochen ging es mir dann auch langsam ein bisschen besser. Seit Mitte Januar bin ich jetzt fast wieder die Alte.

Allerdings macht sich die Galle recht schnell bemerkbar, wenn ich Dinge esse, die ich eh nicht essen sollte. Bei unserem letzten Tierarztbesuch in Lorca habe ich mir Abends eine Pizza gegönnt…. Böser, böser Fehler. Nach dem letzten Stück bekam ich in der Nacht heftige… wirklich heftige Seitenstiche, die ich nur mit Schmerzmitteln bekämpfen konnte. Und so ist es jetzt häufig. Eine Tasse Kaffee zu viel, Fett, Gebratenes und lauter Dinge, die ich liebe machen sich recht schnell durch Gallenkoliken bemerkbar. Das Positive an der Geschichte… ich habe mittlerweile 6 Kilo verloren. Hat also auch etwas Gutes.

Bonny und ich versuchen jetzt wieder fitter zu werden. Bonny hat in den 7 Wochen extrem viele Muskeln abgebaut. Aber wir sind guter Dinge. Wir laufen wieder täglich unsere 5000 bis 8000 Schritte… manchmal auch ein bisschen mehr. Ich versuche mich halbwegs gesund zu ernähren und esse viel Salat und Gemüse.

Die Angst, das so etwas wieder passiert, sitzt mir allerdings in den Knochen. Ich habe nun mal die Verantwortung für mein Hundemädchen. Wenn ich alleine wäre, wäre es mir egal, was aus mir wird. Aber ich muss an meine Mausi denken. Sie ist hier das Wichtigste in meinem Leben und meine Aufgabe ist es, zu schauen das es ihr gut geht. Alles andere ist Nebensache.

Mein Plan ist es in diesem Jahr eher nach Deutschland zu fahren. Am 19. April habe ich noch einen Termin beim Tierarzt. Ich hoffe sehr, das meine Galle so lange brav bleibt. Wenn dann das Wetter in Deutschland bis dahin gut ist, werde ich mich danach langsam auf den Weg machen. Aber bis dahin sind es noch 3 Monate und ich plane ja grundsätzlich nie länger als maximal 3 Wochen…. Also schauen wir mal, was die nächsten Wochen so bringen.

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