Am Wetter machst du nichts… Deine Einstellungen kannst du aber ändern…

Am Wetter machst du nichts… Deine Einstellungen kannst du aber ändern…

Wetter – Wechsel – Spiele… Anziehen….ausziehen… umziehen…

Im Moment haben wir so ein typisches Aprilwetter. Vom Sonnentop bis zum dicken Hooter ist alles dabei. Wenn allerdings die Sonne kommt, kommt sie gleich richtig. Es ist dann schön warm und angenehm. Nicht im Moment… Jetzt sind es gerade mal zehn Grad. Aber die Sonne scheint ja auch noch nicht. Kommt aber… Und die Wettervorhersage sehen für die nächsten Tage gar nicht so schlecht aus.

Gestern hat mich eine Freundin gefragt, ob ich tatsächlich wirklich zufrieden bin, so wie ich gerade lebe.

Ich lebe in meinem BonnyMobil auf ca. 5 Quadratmetern mit all dem, was ich wirklich brauche.

Im Moment …..nun ja schon seit einigen Wochen, stehe ich hier ein bisschen in Isolation. Fernab von vielen fremden Menschen. Hier an meinem Lostplace zu sein war aber eine sehr bewusste Entscheidung. Ich hatte die Nase voll von vielen Menschen, von vielen Emotionen, die auf mich einstürmten, von den vielen unterschiedlichen Bedürfnissen der Einzelnen, die für mich aber überhaupt keine Relevanz hatten.

Aber auch die Enge und die Nähe zu den anderen Campern und Wohnmobilen an den Stränden hat mich am Ende tatsächlich nervös und unzufrieden gemacht.

Jetzt stehe ich mit drei sehr netten Menschen, die scheinbar alle die gleichen Bedürfnisse nach Ruhe und einer stressfreien Zeit haben. Das ist gut so und meine Wahl! Hin und wieder bekommen wir Besuch, und ich habe hier die Möglichkeit mich dann auch intensiv und meine Gäste zu kümmern.

An diesem Ort habe ich die Muse und die Zeit und auch die Ruhe, achtsam und bewusst mit mir umzugehen. Das ist ein Lernprozess. Ich habe hier gelernt, auch mal meine Belange in den Vordergrund zu setzen. Ich kann mittlerweile NEIN sagen wenn ich irgendetwas nicht möchte, ohne sofort das Gefühl zu haben, meinem Gegenüber in irgendeiner Form nicht gerecht zu werden, nicht zufrieden stellen zu können oder sogar zu kompromittieren. Es fällt mir immer noch schwer… Aber es funktioniert.

Auch habe ich gelernt, wie wenig es eigentlich braucht, um zufrieden zu sein. Natürlich habe ich auch Wünsche. Allerdings sind diese Wünsche eher klein. Im Moment wünsche ich mir z.b. ein Duschzelt und eine vernünftige Akku Duschpumpe. Aber selbst bei diesem kleinen Wünschen hinterfrage ich achtsam, ob ich das auch wirklich brauche! Ob es tatsächlich Sinn macht, oder ob mein altes System mit Wassersack und Grundpflege am Waschbecken nicht auch ausreichend wäre, da es hat ja immer gereicht und funktioniert hat.

Früher hätte ich da gar nicht überlegt sondern sofort gekauft. Es ist ja nun keine riesige Ausgabe. Wir reden hier gerade mal über knapp 100 €. Wenn überhaupt! Heute aber denke ich anders darüber. Zum einen sind 100 € 100 €… Und zum anderen ist es eine Frage der Wertigkeit und Wichtigkeit. Ich habe mich ja dazu entschlossen, minimalistischer zu leben. Dazu gehört natürlich auch ein bisschen sparen und ein bisschen bewusster einzukaufen.

Einer meiner Lieblingsgedanken ist mittlerweile…. Brauche ich das wirklich? … Bei vielen Dingen relativiert sich der Wunsch dann schon nach kurzer Zeit, und ich stelle fest ….Nein… Eigentlich brauche ich das nicht! Zum Teil musste ich dann sogar feststellen, dass mich diese Entscheidung, etwas nicht zu kaufen, in einer gewissen Weise sogar erleichtert.

Natürlich artet das jetzt nicht in Selbstkasteiung aus. Wenn ich nach einigen Tagen oder Wochen noch immer den Wunsch in meinem Kopf habe, erfülle ich ihn mir natürlich auch. Aber eben viel bewusster und achtsamer als ich es früher getan habe.

Natürlich habe ich, im Gegensatz zu Vielen von Euch, die ja beruflich und familiär eingespannt sind und nicht die Möglichkeit haben, den gesellschaftlichen Konventionen zu entfliehen, die Möglichkeit und den Luxus, hier wirklich das zu tun was ich gerne möchte. Ich habe hier die Zeit und die Muße, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, und das Leben so zu gestalten wie es für mich passt. Das ist für mich wirklich der größte Luxus und das größte Privileg, welches ich mir für mich vorstellen kann.

Im Laufe der Zeit ist das Leben im Bonnymobil immer einfacher geworden. Es ist noch nicht perfekt… Aber wir arbeiten daran. Ich lerne jeden Tag dazu und ich entwickele Ideen, um 5 Quadratmeter effizient und gemütlich zu machen. Die, die ihr mich kennt wisst, dass ich eigentlich der größte Chaot aller Zeiten bin. Organisation und Ordnung war nie mein Ding. Auch das hat sich mittlerweile sehr geändert. Unordnung und Chaos gehören immer noch zu mir, aber nicht mehr in dem Maße wie es früher mal war. Und ich muss mir eingestehen, dass es auch gut ist. Ich möchte nicht mehr so sein wie ich noch vor einigen Jahre gewesen bin.

Ja, mein Leben und die Sicht der Dinge hat sich durch meine Reisen, durch den Kontakt mit anderen Menschen, durch meine Erfahrungen…. welche ja auch nicht immer nur positiv waren, extrem verändert.

Früher war ich nur auf der Suche. Ich habe mich durch meinen Beruf identifiziert. Ich habe versucht, jedem Menschen in meinem Umfeld gerecht zu werden. Das alles hat mich in Krankheit und Unzufriedenheit getrieben.Richtig Zufrieden mit mir war ich aber nie wirklich.

Heute akzeptiere ich viele Dinge, die ich früher in diesem Maße nie akzeptiert hätte. Heute kann ich gelassen und entspannt Dinge hinnehmen, die mich früher wahnsinnig gemacht hätten. Meine Akzeptanz zu vielen Dingen ist gestiegen.

Heute kann ich sagen… Ja ich bin zufrieden mit dem was ich habe und wie ich bin. Ich habe aber auch die Kraft und die Energie, Dinge mit denen ich nicht zufrieden bin zu ändern, ohne mich dabei unter Druck setzen zu müssen. Mein Leben ist wesentlich entspannter und ich bin glücklich und zufrieden hier zusammen mit meinem Hundemädchen und dem BonnyMobil.

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