2. Tag in der Schlangenbucht – Heiligabend, ein wunderbares Geschenk und eine Wasserratte traut sich….

2. Tag in der Schlangenbucht – Heiligabend, ein wunderbares Geschenk und eine Wasserratte traut sich….

24. Dezember 2019

Das Weihnachtsfest 2019 ist da. Diesmal ein bisschen Schwedisch, Deutsch und auch ein Hauch Holländisch ist dabei.

Das zweibeinige Teammitglied ist heute morgen, nach einer sorgenvollen Nachthälfte ziemlich müde und morgenmuffelig erwacht. Das vierbeinige Teammitglied hingegen ist voller Tatandrang und leinenlos in den Tag gesprungen.

Die schwedische Camperschwester Karina rettete dem zweibeinigen Teammitglied allerdings sofort den Tag mit einer großen Tasse Schwedischem Kochkaffee. Es geht doch nichts über die Deutsch – Schwedische Freundschaft.

Mit leichten Anlaufschwierigkeiten und 3 Tassen Kaffee kam dann auch ich in Gang, und konnte den Sonnenaufgang doch noch genießen

Ich hatte Pläne. Große Pläne. Heute wollte ich den Sprung ins Mittelmeer wagen. Wobei ich die ersten Stunden des Tages doch lieber unter 2 dicken Decken und mit heißem Kaffee verbrachte. Es war ein ziemlich frischer Heiligabendmorgen. Aber meine Zeit sollte kommen. Die Sonne strahlte schon und unsere Wetterapp des Vertrauens versprach 23 Grad. Das hörte sich gut an!

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit richtig gedecktem Tisch…. was beim Team BonnyMobil neuerdings eher selten vorkommt, da wir ja meistens Haferflocken zum Frühstück genießen…. war dann schon mal Zeit für kurze Hosen und T- Shirt. Für den Badeanzug fehlten mir noch ein paar Grad.

Aber auch so vergingen die Stunden wie im Flug. Quatschen mit der Camperschwester nahm den größten Teil dieser Stunden ein.

Da wir ja heute schwedische Weihnachten feiern, sollten wir auch schwedisch kochen. Karina wollte Köttbullar zaubern und ich war für das Dessert und die Beilage zuständig. Es sollte … völlig unschwedisch … Couscous als Beilage und zum Dessert einen typisch schwedischen Weihnachtsnachtisch geben. Milchreis. Karina hat mir genaue Anweisungen der Zubereitung gegeben, und so machte ich mich ran.

Milchreis ist ja nun nicht gerade hohe Kochkunst, und so war das Zeug auch recht schnell fertig. Gerade als ich den Pott vom Herd nehmen wollte, verfiel meine arme Camperschwester gleichzeitig in Schockstarre und Panik. Scheinbar hatte sie vergessen, mir die aller, allerwichtigste Zutat dieses traditionellen Gerichtes zu verraten. Und nicht nur das… diese Zutat war weder im BonnyMobil noch im Rapido vorhanden. Vanille! Die Panik bei Karina wuchs minütlich und verzweifelt rannte sie von einem Van zum nächsten Wohnmobil, um irgendwie Vanille… egal in welcher Form …. aufzutreiben. Sie suchte sogar die Umgebung ab, in der Hoffnung, das hier vielleicht irgendwo eine Vanilleschote wächst. Auch wurde jeder vorbeikommende Spaziergänger gefragt, ob er zufällig Vanille in der Tasche hat. Aber nein…. Das einzige, was ich ihr anbieten konnte, war ein Päckchen Vanillepuddingpulver. Aber dafür war es schon zu spät. Der Reis war ja schon fertig.

In ihrem großem Leid gelangen ihr später dann auch die Köttbullar eher nicht so gut wie sonst. Sie wollte die Fleischkugeln grillen, was zum Ergebnis hatte, das am Ende die eine Hälfte eine sehr, sehr dunkele Farbe hatte und die andere Hälfte vom Grill nicht auf den Teller sondern auf dem Boden landete. Sehr zum Vergnügen und zur Freude der Hunde, die dann auch gleich eine Weihnachtsfreude hatten. Trotzdem hat das Essen am Abend dann geschmeckt. Ich bin schlimmeres gewohnt. Später brachte uns dann noch unser holländischer Nachbar leckere Bruscetta mit selber eingelegten Paprika aus dem Iran.

Nach meiner Milchreiskochaktion war dann aber erst einmal die Stunde der Wahrheit angesagt. Das mutige zweibeinige Teammitglied traut sich ins Eiswasser des Mittelmeeres.

Jaaaa… ich war tatsächlich schwimmen… und ich hatte eine Menge Zuschauer. Es ist wohl so, das es auch hier in Spanien etwas besonderes ist, wenn irgend so eine Touristin und Globetrotterin am Heiligen Abend ins Wasser geht.

Nachdem ich den Wellen wieder entstiegen bin, sprach mich sogar eine Dame an. Sie meinte, das sie Rettungsschwimmerin gewesen sei, und mich im Auge gehabt hat. Später brachte mir diese Dame dann selbstgebackenen Weihnachtskuchen. Zur Belohnung… das ich so tapfer war…

Es war schon kalt, das Mittelmeer. Aber es hat sich gelohnt. Und spätestens Neujahr muss ich ja eh rein. So weiß ich nun wenigstens, was dann auf mich zukommt. Und morgen gehe ich nochmal… damit ich wieder Kuchen bekomme!

Zum Heiligenabend gehören ja auch Geschenke. Ich habe ja schon in den letzten Tagen ganz viele Geschenke bekommen. Heute habe ich allerdings ein ganz besonderes Geschenk von meinem Sohn bekommen. Darüber habe ich mich mehr als über alles andere gefreut.

Wir haben den Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen und wieder den Sternenhimmel bewundert. Unsere Lieben Nachbarn haben uns noch an Ihr Lagerfeuer eingeladen, aber diesmal hat das Team BonnyMobil dankend abgelehnt. Unsere Camperschwester spricht weder Deutsch noch Holländisch und wir haben es so gemütlich gehabt.

Auch dieser heilige Abend war, wie schon im letzten Jahr in Spanien, etwas besonderes und sehr schön. Nun freuen wir uns auf die kommenden Tage und auf das Wiedersehen mit alten und neuen Camperfreunden.

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